Wenn man beim Dampfen neben dem leckeren Geschmack des verwendeten E-Liquids auch etwas Verbranntes wahrnimmt, dann läuft definitiv etwas falsch. Das Vapen wird unangenehm, der Dampf brennt in der Kehle und der Nase und man hat einfach keine Freude mehr daran. Was man hier wahrnimmt ist ein Phänomen, das dann eintritt, wenn Coil und Docht durchbrennen. Es ist ein furchtbarer Geschmack, der das komplette Dampferlebnis ruiniert. Die gute Nachricht ist allerdings, dass man mit wenigen Maßnahmen dafür sorgen kann, dass das in Zukunft garantiert seltener passiert.
Woher weiß ich, wenn Coil ausgebrannt ist?
Gerade Einsteiger stellen sich jetzt vielleicht die Frage, woran sie genau erkennen können, ob der Coil durchgebrannt ist. Allerdings erübrigt sich diese Frage meist, wenn man zum ersten Mal mit dem unangenehmen Geschmack eines durchgebrannten Coils konfrontiert wird. Schon wenn der Coil erste Abnutzungserscheinungen zeigt, spiegelt sich das deutlich im Dampf wider und es ist ein leicht verbrannter Geschmack wahrnehmbar. Selbst Personen mit wenig Vape-Erfahrung werden erkennen, dass sich etwas verändert hat und nicht so recht zu stimmen scheint. Schon jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um den Coil auszutauschen, denn der unangenehme Geschmack wird sich mit der Zeit nur noch verstärken. Von Zeit zu Zeit ist dieser aber auch wahrnehmbar, wenn man den Coil gerade erst ersetzt hat. Ist man sich sicher, dass der neue Coil noch nicht abgebrannt sein kann, sollte man erst einmal Ruhe bewahren und diesen für ein paar Züge testen. Häufig reicht das schon aus, um den Nachgeschmack des alten Coils zu vertreiben. In anderen Fällen können hier zum Beispiel auch ein Ausleeren des Tanks, die Reinigung des Tanks und die Nutzung von neuem E-Liquid helfen.
Warum brennen Coils überhaupt durch?
Wer verhindern will, dass die eigenen Coils durchbrennen, der muss dafür zunächst einmal verstehen, warum das überhaupt passieren kann. Das ist sehr leicht erklärt und hilft später dabei, die sieben Tipps auch wirklich zur Anwendung bringen zu können. Jeder Vaper kennt das, man nimmt die ersten Züge und der Dampf schmeckt hervorragend, keine Spur von verbranntem Geschmack. Drückt man jetzt den Knopf, um die Leistung oder die Temperatur zu erhöhen, fliest mehr Strom durch den Coil und dieser wird heiß. Diese Hitze wird auf das E-Liquid übertragen, damit es schließlich verdampft. Dadurch, dass das E-Liquid die Hitze des Coils übernimmt, sollte auch gewährleistet sein, dass der Coil niemals zu heiß wird. Wenn allerdings das Liquid verdampft, werden Draht und Coil trockener. Im Idealfall kommt stetig neuer E-Juice nach, weiil der Tank gut gefüllt ist. Das bedeutet, dass der Coil vor dem nächsten Zug schon wieder gut getränkt sein dürfte. Wenn allerdings zu wenig oder gar keine Flüssigkeit ans Metall gelangt, wenn man den Knopf drückt, um den Coil aufzuheizen, dann kann auch nichts die überschüssige Hitze abfangen. Als Resultat verbleibt die Temperatur im Coil und hat zwei gleichermaßen unschöne Auswirkungen. Die E-Liquid Reste, die noch im Docht vorhanden sind, werden zu stark erhitzt. Das zerstört die einzelnen Bestandteile und kann zum Beispiel bewirken, dass Propylenglykol sich in Formaldehyd verwandelt, was schädlich ist und einen sehr unangenehmen Geschmack aufweist. Außerdem sind andere Bestandteile der E-Zigarette ohne ausreichende Flüssigkeit direkt der Hitze des glühenden Coils ausgesetzt. Der Docht, der meist aus Baumwolle besteht, kann einfach verbrennen oder sogar in Flammen aufgehen. Auch der Geschmack verbrannter Baumwolle kann das Dampferlebnis sehr unangenehm gestalten.
Kann man das verhindern?
Wer verstanden hat, wodurch der unangenehme Geschmack beim Vapen entstehen kann, für den sollte eigentlich klar sein, dass es eines der Hauptziele von Dampfern sein sollte, sicherzustellen, dass der Tank immer gut gefüllt ist und genug Juice an Coil und Docht gelangen kann. Der Coil sollte im trockenen Zustand nicht angefeuert werden, weil die Dochte aus Baumwolle ohne ausreichend E-Liquid schlichtweg zerstört werden. Nutzt man einen Docht aus Keramik, so ist das trockene Befeuern des Coils weniger problematisch, solange man es nicht übertreibt. Aber auch wenn das Risiko für verbrannten Geschmack deutlich geringer ist, wenn genug E-Liquid im Tank ist, ist es trotzdem sinnvoll, zusätzliche Maßnahmen zum Schutz des Coils zu treffen. Was das für Vaper bedeutet und was man wirklich machen sollte, haben wir im Folgenden in sieben Tipps zusammengetragen.
7 Methoden, um den Coil am durchbrennen zu hindern
1: ‚Kettenvapen‘ vermeiden
Ähnlich wie beim Kettenrauchen ist ‚Kettenvapen‘ der Ausdruck für all die Dampfer, die gefühlt ständig am Gerät hängen und kontinuierlich von Dampfwolken umgeben ist. Zu viel Dampfen kann ebenfalls zu einem durchgebrannten Docht führen. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass immer genug E-Juice nachfließen muss, damit das Dampferlebnis optimal ist. Wer zu viele Züge nimmt und dem Gerät keine Zeit gibt, sich zu erholen, riskiert einen Schaden. Im Regelfall wird immer nur für einen kurzen Zeitraum gedampft und der Verdampfer hat danach Zeit zum Auskühlen und um E-Liquid nachfließen zu lassen. Wenn aber konstant ein Zug nach dem anderen genommen wird, trocknet der Docht ganz selbstverständlich irgendwann aus und man läuft Gefahr, diesen zu verbrennen. Die Lösung ist hier aber zum Glück ganz einfach: Man sollte sich angewöhnen, kurze Pausen zu machen. Ein Hauptindiz dafür, dass es an der Zeit ist, eine Pause zu machen, ist der nachlassende Geschmack. Das ist ein erster Hinweis darauf, dass zu wenig E-Juice an den Coil gelangt und man nun in einen Bereich kommt, in dem ein verbrannter Docht immer wahrscheinlicher wird. Der Coil braucht etwas Zeit, um wieder Flüssigkeit nachkommen zu lassen. Eine Pause von fünf bis zehn Minuten sorgt dafür, dass der Tank seine Aufgabe erfüllen und man schon bald genussvoll weiterdampfen kann.
2: Coils richtig vorbereiten
Bereitet man die Coils vor dem Vapen entsprechend vor, kann man damit verhindern, dass diese durchbrennen noch bevor man sie wirklich verwenden konnte. Das ist besonders für all die Fälle sinnvoll, in denen man gerade einen neuen Coil einsetzt und der Docht noch komplett trocken ist. Bevor er sich das erste Mal mit Juice vollgesogen hat, braucht es etwas Zeit, weshalb man für gewöhnlich nach dem Einsetzen etwa fünf Minuten warten sollte. Wenn man lange genug wartet ist zusätzliche Vorbereitung auch nicht zwingend erforderlich. Das Problem ist schlichtweg, dass sich von außen nur schwer sagen lässt, wann der Docht ausreichend getränkt ist. Wartet man nicht lange genug und Teile waren noch trocken, reicht die Flüssigkeit höchstwahrscheinlich nicht aus, um die Hitze des Coils abzumildern und es treten exakt die Probleme auf, die wir bereits beschrieben haben. Als Vorbereitung der Coils kann man diese aber auch manuell tränken. Die meisten Coils verfügen zu diesem Zweck auf der Oberseite eine kleine Öffnung. Hier können einfach ein paar Tropfen E-Liquid hineingeträufelt werden, um den Docht zu tränken. Dieser Vorgang dauert nicht lange und man stellt damit sicher, dass ausreichend Flüssigkeit vorhanden ist, bevor die E-Zigarette das erste Mal angeheizt wird. Als Alternative haben sich einige Dampfer auch angewöhnt, die ersten Züge ihrer E-Zigarette noch vollständig ohne Knopfdrück durchzuführen, um auf diese Art und Weise buchstäblich Flüssigkeit in den Raum des Coils zu saugen. Hier ist allerdings etwas Vorsicht geboten, weil zu viel E-Liquid auch keine gute Idee ist. Ist der Docht getränkt, kann es dann auch losgehen.
3: Die Temperatur kontrollieren
Einen direkten Einfluss auf das Problem mit den durchbrennenden Coils hat man durch eine genauere Temperaturkontrolle. Es gibt verschiedene Modifikationen für E-Zigaretten, die es dem Dampfer ermöglichen, eine maximale Temperatur für den Coil festzulegen. Wird diese Temperatur dann erreicht, wird die Leistung heruntergefahren, sodass der Coil schlichtweg nicht heißer werden kann. Temperaturkontrolle ist die Patentlösung, wenn es darum geht, das Verbrennen von Coil und Docht zu vermeiden. Versucht man den Coil anzufeuern, ohne dass genügend Liquid vorhanden ist, ist das schlichtweg nicht möglich. Allerdings sind die entsprechenden Modifikationen schwerlich etwas für Einsteiger und eignen sich auch nicht für jede E-Zigarette oder jeden Coil.
4: Die Füllhöhe im Auge behalten
Befindet sich nur noch sehr wenig E-Liquid im Tank, kann dieses auch nicht in ausreichender Menge in den Docht einziehen. Für viele Coils muss dafür wenigstens eine bestimmte Füllhöhe gewährleistet sein, da sonst die Flüssigkeit einfach nicht rechtzeitig nachfließen kann und so leicht Probleme entstehen. Als einfache Lösung sollte man anstreben, den Tank immer gut gefüllt zu halten. Sobald auch nur leichte Veränderungen beim Geschmack feststellbar sind, sollte mehr Juice in den Tank gefüllt sein. Will man vermeiden, dass sich Geschmäcker vermischen, weil man auf ein anderes E-Liquid umsteigen will, sollte der Tank zwischendurch gereinigt werden. Alternativ kann man mehrere Tanks im Wechsel verwenden.
5: Die Leistung reduzieren
Wer mit einer besonders hohen Wattzahl dampft, der verdampft mit jedem Zug auch deutlich mehr Liquid. Das ist eine spannende Möglichkeit, um besonders große und eindrucksvolle Dampfwolken entstehen zu lassen, kann aber auch den Coil negativ beeinflussen. Es kann dabei zu Problemen kommen, weil der Docht sich nicht schnell genug mit Flüssigkeit vollsaugt und im schlimmsten Fall verbrennt dieser. Das Problem ist dabei dem beim Kettendampfen sehr ähnlich, bloß mit dem Unterschied, dass bei einer hohen Wattzahl deutlich weniger Züge nötig sind. Die Lösung ist hier schlicht und einfach, die Einstellungen anzupassen. Gerade wenn man einen Nachlass im Geschmack bemerkt, wird der Coil höchstwahrscheinlich zu schnell trocken. Dann ist erstmal eine Pause angesagt. Wenn man die Leistung aber nach unten anpasst, sorgt man damit dafür, dass das Risiko für diesen Fehler deutlich reduziert wird. In der Regel findet sich die optimale Wattzahl als Info direkt am Coil oder in der Bedienungsanleitung der E-Zigarette. Hält man sich an den vorgegebenen Bereich, sollte man damit keine Probleme haben. Sollte man doch unter Geschmacksnachlass oder gar verbranntem Geschmack auftreten, macht es dennoch Sinn, die Leistung zu reduzieren.
6: Weniger Süßstoff im E-Juice
Enthält ein E-Liquid besonders viel Süßstoff, kann dies sich in den Coils ablagern. Der Zucker aus dem Juice kann karamellisieren, was vielleicht ganz appetitlich klingen mag, in letzter Konsequenz aber die Coils zerstört. Hat sich die klebrige Masse nämlich erstmal in den Coils abgesetzt, kann hier nirgendwo mehr Flüssigkeit aufgenommen werden und man hat dasselbe Problem, dass wir hier immer wieder schildern. Auch wenn dieses Phänomen meistens in Zusammenhang mit Süßstoffen auftritt, können viele Stoffe sich im Coil absetzen. E-Liquids mit Kaffeegeschmack oder de nach schweren Süßspeisen schmecken sind hier häufig der Übeltäter, aber auch andere können Ärger machen. Grundsätzlich gilt, dass Juice mit dunklerer Farbe den Coil und den Docht mit höherer Wahrscheinlichkeit negativ beeinflussen als solche ohne. Hat sich erst einmal etwas im Coil abgesetzt, muss der gründlich gereinigt werden. Man nutzt dafür am besten Wasser oder alkoholhaltigen Reiniger. Bevor man den Coil danach aber wieder verwendet, sollte man alles für wenigstens einen Tag komplett trocknen lassen. Nicht jeder Dampfer schwört darauf, Coils zu reinigen. Selbst mit der besten Methode schafft man es kaum, die Qualität vom Kaufzustand wiederherzustellen und in vielen Fällen kann die Reinigung zum Beispiel auch den Docht weiter beschädigen. Einen unbedenklichen E-Juice zu verwenden, um die Verunreinigungen von vornherein zu vermeiden, ist da sicherlich die sinnigere Lösung.
7: E-Liquid mit mehr PG nutzen
Propylenglykol ist dünnflüssiger als pflanzliches Glycerin. Das bedeutet auch, dass es leichter in den Docht einzieht. Je schneller der Juice einzieht, desto besser lässt sich ein Durchbrennen vermeiden. Probleme sind vor allem bei solchen Mischungen mit mehr als 70% VG bekannt, bei deren Verwendung Coils deutlich häufiger ausgetauscht werden müssen. Mit einem 50/50 Verhältnis macht man allerdings nichts falsch.
All diese Tipps mögen vielleicht sehr aufwendig klingen, allerdings hat das Schützen der Coils definitiv einen Mehrwert. Jeder durchgebrannte Coil und verbrannte Docht kostet einen am Ende unnötig Geld. Man muss das beschädigte Teil ersetzen. Gerade wenn der Coil zuvor noch nicht lange in Gebrauch war, ist das besonders unangenehm. Aber auch wenn Geld keine Rolle spielen würde, sollte zugunsten der besten Vape-Erfahrung und um unangenehme Geschmäcker zu vermeiden, Vorsicht walten gelassen werden. Wer alle Tipps berücksichtigt, der stellt damit auch sicher, dass er beim Dampfen den besten Geschmack erhält.
Wenn man also sein E-Liquid genießen und möglichst lange Freude an seinen Coils haben will, sind diese Tipps sicherlich eine große Hilfe.
Der Coil ist doch durchgebrannt?Â