Vor allem als Neuling stößt man bei der Suche nach einer E-Zigarette oder beim Durchlesen von Infos rund ums Thema Dampfen immer wieder auf die Begriffe “Fertigcoil Verdampfer” und “Selbstwickelverdampfer”. Damit du auch genau weißt worum es sich hierbei handelt, erklären wir hier einmal worum es sich dabei überhaupt handelt und wie diese Verdampfer funktionieren.
Fertigcoil Verdampfer - vorgefertigt für den direkten Gebrauch
Diese Verdampfer werden auch als Clearomizer beschrieben. Die Bezeichnung setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen “clear” (dt. klar) und “atomizer” (dt. Zerstäuber). Hierbei handelt es sich um Tankverdampfer, bei denen man den Füllstand des Liquids durch ein klares Glas (die meisten Tanks bestehen aus Plexiglas) sehen kann. Im Inneren der Clearomizer wird der Coil - also die Verdampfereinheit - eingesetzt.
Um Verwirrung vorzubeugen: Es gibt auch Clearomizer mit einem Selbstwickler Coil. Bei manchen Verdampfern kann man sogar sowohl Fertigcoils als auch eigens gewickelte Coils verwenden. Achtet daher bei jedem Gerät auf die technischen Angaben! Was genau Selbstwickelverdampfer sind klären wir gleich, gucken wir zunächst noch auf die Vor- und Nachteile von Fertigcoils.
Vorteile von Fertigcoils
Der größte Vorteil von Fertigcoils ist der simple Umgang mit ihnen. Einfach in den Verdampfer einbauen und fertig. Wie bei jedem Wechsel eines Coils solltest du jedoch natürlich daran denken, die Watte mit etwas Liquid zu befeuchten, bevor du ihn einbaust.
Der andere Vorteil ist die konstante Qualität der Coils. Da die Fertigcoils von Maschinen auf Masse produziert werden, ist ihre Qualität und somit das Dampferlebnis mit den Fertigcoils immer das Gleiche.
Nachteile von Fertigcoils
Der größte Nachteil von Fertigcoils ist der Kostenpunkt, denn ein vorgefertigter Coil kostet mehr als ein selbstgewickelter Coil. Wie beim Rauchen von Zigaretten ist also auch bei E-Zigaretten das selber drehen günstiger.
Ein anderer Nachteil sind die geschlossenen Ökosysteme der Hersteller. Dies bedeutet, dass ein Fertigcoil üblicherweise nur in einen einzigen Verdampfer passt - den für den er konzipiert wurde. Wird also die Herstellung eines Fertigcoils eingestellt, beispielsweise weil der Hersteller ein neueres Modell auf den Markt gebracht hat - kann man den Verdampfer wegschmeißen.
Selbstwickelverdampfer - machst du’s dir selbst?
Das Prinzip des Selbstwickelverdampfer ist an sich schnell erklärt: Bei Selbstwickelverdampfern handelt es sich um E-Zigaretten, bei denen der Nutzer (das bist du) den Coil des Gerätes selber herstellt. Dieser Prozess nennt sich wickeln - daher auch der Name. Soweit so gut, oder?
Etwas komplexer wird es dann in der Praxis. Beginnen wir erst einmal mit den verschiedenen Arten von Selbstwickelverdampfern. Die Geräte werden anhand von Kürzeln beschrieben: RDA, RTA, RDTA und RBA. Fangen wir mit den Konstanten an. Das R steht für “rebuildable” (dt. Wiederaufbaubar) und das A für “atomizer” (dt. Verdampfer/Zerstäuber). Und die anderen Abkürzungen?
-
RDA = Rebuildable Dripper Atomizer - Dripper sind Tröpfelverdampfer. Diese E-Zigaretten haben keinen (oder nur einen sehr sehr sehr kleinen) Tank für Liquid. Stattdessen muss nach ein paar Zügen immer wieder neues Liquid auf den Coil geträufelt werden - daher auch der Name.
-
RTA = Rebuildable Tank Atomizer - Tank Atomizer sind die klassischen Tankverdampfer, wie sie eigentlich jeder kennen sollte. Wie bei einem Fertigcoil Verdampfer befindet sich der Coil im Zentrum des Tanks und saugt so das Liquid auf. Der eingebaute Coil wird jedoch selbst gewickelt.
-
RDTA = Rebuildable Dripper Tank Atomizer - Diese Verdampfer sind eine Kombination aus den vorangegangenen Geräte-Arten. Der Liquid Tank befindet sich hierbei unter dem Coil. Das Liquid wird dann durch die Kapillarwirkung der Watte nach oben in den Coil gezogen.
-
RBA = Rebuildable Base for Atomizer - hierbei handelt es sich um einen kleinen Coil, der an einen Fertigcoil erinnert und auch für diese Verdampfer vorgesehen ist. Hierdurch kann man die Vorteile eines Fertig-Coils mit den Vorzügen eines Selbstwickelverdampfers kombinieren. Welche Vorteile das sind? Sehen wir mal nach...
Vorteile von Selbstwickelverdampfern
Zunächst machen Selbstwickler einen Nachteil von Fertigcoils weg: seine Coils selbst zu wickeln ist sehr günstig - oftmals sogar um ein vielfaches im Vergleich zu Fertigcoils.
Der weitere große Pluspunkt von Selbstwicklern ist eine stärkere Geschmacksentwicklung und die Bildung größerer Wolken.
Darüber hinaus bieten Selbstwickelverdampfer Dir deutlich größere Freiheiten, die E-Zigarette an Deine Bedürfnisse und Vorlieben anzupassen. So gibt es beispielsweise zahlreiche verschiedene Wickelarten und unterschiedlichstes Zubehör, das je nach Kombination zu einem anderen Dampferlebnis führt.
Nachteile von Selbstwickelverdampfern
Den genannten Vorteilen stehen jedoch auch einige Nachteile gegenüber. So ist beispielsweise ein selbstgewickelter Coil quasi nicht reproduzierbar, da keine Wicklung der anderen gleicht. So kann das Gefühl beim Dampfen als auch der Geschmack immer etwas variieren.
Darüber hinaus ist das Selberwickeln eines Coils vor allem für Anfänger relativ kompliziert und kann als Neuling oftmals zu Frust führen. Auch muss man zum Selberwickeln noch zusätzliches Zubehör wie Werkzeug kaufen (sofern man nicht schon passendes Werkzeug im Haus hat). Man muss also erst etwas Geld ausgeben, bevor man von den günstigeren selbst gewickelten Coils profitieren kann.
Fazit: Was ist nun besser, Fertig Coil oder Selbstwickler?
Leider kann man das so pauschal nicht sagen. Die einen schwören auf selbstgewickelte Coils, die anderen auf Fertig Coils. Hier kann nur jeder für sich selbst entscheiden, was ihm besser gefällt.
Vor allem für Einsteiger empfehlen wir jedoch ganz klar Fertig Coils, da sie für den Anfang einfach leichter einzusetzen sind. Wenn du aber etwas Erfahrung im Umgang mit E-Zigaretten gesammelt hast und dazu bereit bist, dich mit dem Thema (umfassend) auseinanderzusetzen, dann sind Selbstwickelverdampfer ideal für ein noch besseres Dampferlebnis.
