Für Anfänger oft schwer begreiflich ist die Tatsache, dass man auf mehr als nur eine Art dampfen kann. Auf Vaping-Websites werden dann häufig die Ausdrücke Mouth to Lung (kurz: MTL) sowie Direct to Lung (DTL) unterschieden. Übersetzt bedeutet MTL „Mund zu Lunge“ während sich DTL mit „Direkt zur Lunge“ übersetzen lässt. Wer immer noch Schwierigkeiten hat, zu verstehen, was genau damit gemeint ist, dem wollen wir mit diesem Beitrag helfen. Wir werden nicht nur erklären, was unter den Ausdrucken genau zu verstehen ist, sondern auch in einem kleinen Guide für alle Einsteiger ebenso wie für fortgeschrittene Dampfer erläutern, wie man die richtige Atemtechnik für sich auswählt. Zuletzt werden wir uns auch der technischen Seite zuwenden und Produktempfehlungen geben, die zu der jeweiligen Vape-Technik passen.
Ein kurzes Vaping Glossar
Was ist MTL?
Mouth to Lung bezeichnet eine ganz bestimmte Atemtechnik. Wendet man MTL an, zieht man den Dampf einer E-Zigarette zunächst nur in den Mund. Man behält den Dampf dann einen Augenblick oder sogar ein paar Sekunden im Mund- und Rachenraum, bevor man tiefer einatmet und ihn in die Lunge strömen lässt.
Was ist DTL?
Direct to Lung ist der Ausdruck für eine Atemtechnik, bei der der Dampf beim Vapen direkt in die Lunge gezogen wird. Im Gegensatz zur MTL-Technik, wird der Dampf hier nicht erst im Mund behalten. Stattdessen kann man sich vorstellen, einen tiefen Atemzug zu nehmen, wenn man die E-Zigarette ansetzt. Auf diese Weise stellt man sicher, dass der Dampf vollständig eingeatmet wird.
Gibt es eine Mischung aus beidem?
Auch wenn MTL sowie DTL sicherlich die zwei wichtigsten Atemtechniken beim Dampfen sind, existieren doch einige Mischtechniken, die beides miteinander vereinen. Am Ende hat jeder Dampfer seine eigene Technik, die sich mehr oder weniger stark von den ursprünglichen Methoden unterscheidet. In jedem Fall passiert der Dampf beim Vapen den Mund und gelangt darüber in die Lunge. Weil die Ausdrücke Mouth to Lung und Direct to Lung unter Vapern aber so geläufig sind, macht es Sinn, sich mit diesen vertraut zu machen. Aber auch um sicherzustellen, dass man auf Basis der eigenen Vorlieben das passende Gerät für sich auswählt, ist ein Auseinandersetzen mit dem Thema anzuraten.
Welche Technik ist die richtige?
Für mehr Geschmack beim Dampfen
Einige Vaper sind überzeugt davon, mit der MTL-Technik ihnen ein intensiveres Geschmackserlebnis zu haben. Dies kann zum Beispiel daran liegen, dass grundsätzlich weniger Luft im Dampf ist, wenn dieser zunächst in den Mund gezogen wird. Außerdem hat der Dampf im Mundraum länger die Möglichkeit, die Geschmacksknospen auf der Zunge zu erreichen. Wem Geschmack beim Dampfen sehr wichtig ist, der sollte aber nicht nur auf die Technik achten, sondern auch eine angenehme Geschmacksrichtung wählen, sowie ein E-Liquid, das im Verhältnis etwas mehr Propylenglykol beinhaltet.
Für mehr Wolkenproduktion beim Dampfen
Viele Dampfer mögen beim Vapen vor allem die starke Dampfproduktion und wollen am liebsten große Wolken ausatmen. Für besonders viel Dampfproduktion macht es Sinn mit der DTL-Technik zu Dampfen, da hier weniger Dampf im Mundraum absorbiert wird.
Für Anfänger
Die meisten Vaper bevorzugen zu Beginn die MTL Technik und atmen den Dampf erst in den Mund ein. Diese Technik eignet sich im Besonderen für Geräte, die etwas enger gehalten sind, also weniger Luft durchlassen. Auch ist es sinnvoll, hierfür ein Liquid mit stärkerem Nikotinlevel und mehr Throat Hit zu wählen. Einige Menschen haben bei dieser Technik bereits deutliche Ähnlichkeiten zum Rauchen feststellen können. Den Dampf erst in den Mund zu ziehen, kann für eine deutlich intensivere Dampferfahrung sorgen. Wer nicht darauf gefasst ist oder den starken Dampf so zuvor noch nicht gewohnt war, der muss als Reaktion darauf vielleicht erst einmal husten. Diese Reaktion sollte sich aber schnell legen.
So wendet man die Dampftechniken an
Wer jetzt einmal herumprobieren möchte, aber noch keine Ahnung hat, wie erste Gehversuche mit diesen Dampftechniken unternommen werden können, für den haben wir nun eine kurze Anleitung für Mouth to Lung sowie Direct to Lung verfasst.
So geht MTL
Bei der MTL-Technik wird die E-Zigarette wie gewohnt an die Lippen geführt. Nun sollte ein sanfter aber stetiger Zug genommen werden, um den Dampf in den Mund zu ziehen. Das Einatmen dauert hierbei in der Regel deutlich länger, als es beispielsweise bei einer herkömmlichen Zigarette dauern würde. Der Dampf wird nun für eine Weile im Mund behalten. Als nächster Schritt wird ein weiteres Mal eingeatmet, um den Dampf nun bis in die Lungen zu ziehen, bevor wieder ausgeatmet wird.
So geht DTL
Besitzt man eine E-Zigarette, an der man den Luftfluss regeln kann, so sollte der erste Schritt beim Verfolgen der DTL-Technik darin bestehen, die Öffnungen hier so weit wie möglich zu öffnen. Das erlaubt einen stärkeren Luftfluss und man kann einen tieferen Zug von der E-Zigarette nehmen. Nun wird auch hier die E-Zigarette an die Lippen geführt, bevor ein langer und gleichmäßiger Atemzug, direkt bis in die Lunge genommen wird. Anfänger können sich hier problemlos vorstellen, einfach einen tiefen Atemzug zu nehmen, so funktioniert DTL am einfachsten.
Welches E-Liquid ist am besten geeignet?
Je nachdem, welche Technik man bevorzugt, eignet sich auch anderes E-Liquid eher. Wir möchten hier erklären, woran das liegt und welche Liquids für welche Dampf-Technik besser geeignet sind.
E-Liquids für MTL
Typischerweise, wenn mit der Mouth to Lung Technik gevapt wird, entscheiden sich Dampfer für ein Liquid mit einem besonders hohen Anteil an PG (Propylenglykol). Dieser Stoff sorgt dann für den von manchen Dampfern als sehr befriedigend empfundenen Throat Hit und ist entsprechend eher für die MTL Technik geeignet. E-Liquids mit einem Mischungsverhältnis von 50 zu 50 zwischen VG und PG sind ideal. Hier findet sich eine Basis, perfekt zum Selbermischen.
E-Liquids für DTL
Wer es bevorzugt, den Dampf direkt in die Lunge zu ziehen, der greift üblicherweise zu einem E-Liquid mit einem höheren Prozentsatz an VG (Pflanzliches Glycerin). Dabei wird das gesamte Dampferlebnis sanfter und es entsteht kein allzu starker Throat Hit, während gleichzeitig die Dampfproduktion unterstützt wird. Mischungsverhältnisse von 70:30 oder 80:20 sind hier durchaus üblich.
Hersteller mit dieser Verteilung sind beispielsweise:
Die passende Nikotinstärke
Das Vape-Erlebnis, gerade für Anfänger, hängt ausgesprochen stark vom jeweiligen Nikotingehalt des verwendeten Liquids ab. Nikotin kann, wenn in der falschen Menge konsumiert, einige unangenehme Nebenwirkungen haben, was durch die Vape-Technik noch verstärkt wird. Entsprechend möchten wir hier erklären, welche Nikotinstärke sich bei welcher Technik am besten eignet.
Nikotinstärke für MTL
Die Nikotinstärke, die man für MTL wählt, sollte vom eigenen Bedürfnis abhängig gemacht werden. Wenn der Dampfer beispielsweise kurz zuvor mit dem Rauchen aufgehört hat und in dieser Zeit auch regelmäßig viel geraucht hat, so wird entsprechend ein höherer Nikotinlevel benötigt, um das Bedürfnis zu befriedigen. Als generelle Regel kann man sich außerdem merken, dass für die Mund zur Lunge Technik mehr Nikotin gewählt werden sollte als für DTL. Die meisten Vaper finden die optimale Dosierung durch etwas Herumprobieren sehr schnell heraus.
Nikotinstärke für DTL
Zieht man den Dampf direkt in die Lunge, wird dafür meist ein generell stärkeres Gerät verwendet, das gleichzeitig auch in der Lage ist, mehr Dampf zu produzieren. Konsequenterweise bedeutet das, dass die Nikotinaufnahme gesteigert wird. Entsprechend benötigt man für DTL Dampfen weniger Nikotin als bei der MTL-Technik. Auch kann zu viel Nikotin bei dieser Dampf-Variante einen unangenehmen Throat Hit bewirken, wodurch viele Dampfer eine eher geringere Dosierung vorziehen. Viele Vaper, die am liebsten DTL-Dampfen, nutzen sehr geringe Nikotinstärken von 0,3%, 0,6% oder sogar nur 0%. Für diejenigen, die von MTL auf DTL wechseln möchten, ist es wichtig zu wissen, dass man bei der letztgenannten Technik deutlich mehr Dampf inhaliert und das berücksichtigen sollte. Ein Wechsel von E-Liquid mit 1,2% Nikotin auf sogar nur 0,3% ist nicht ungewöhnlich und kann für die gleiche, befriedigende Wirkung sorgen.
Die Nutzung von Coils
Im Inneren der E-Zigarette befinden sich Coils. Diese erhitzen sich beim Dampfen und verwandeln damit das E-Liquid in den gewünschten Dampf. Allerdings gibt es auch bei Coils Differenzen, vor allem was deren Widerstand betrifft. Der Widerstand von Coils wird in Ohm gemessen. Grundsätzlich kann man sich merken, dass Coils mit einem höheren Widerstand weniger Strom verbrauchen, dafür aber auch weniger Dampf erzeugen. Coils mit einem geringen Widerstand (man spricht hier dann auch oft von Sub-Ohm-Dampfen, sprich dem Dampfen mit einem Widerstand von weniger als einem Ohm) hingegen benötigen mehr Strom und Akku-Leistung, erzeugen dabei dann aber auch deutlich mehr Dampf.
Wer mit der MTL-Technik vapen möchte, der wünscht sich dabei in der Regel auch nur eine geringe Dampf-Produktion. Ein Coils mit höherem Widerstand von typischerweise mehr als einem Ohm ist hier daher empfehlenswert. Bei der DTL-Technik sieht es dagegen ganz anders aus. Hier wird sich eine hohe Dampfproduktion gewünscht. Darum wird ein Coils mit möglichst wenig Widerstand benötigt. Die meisten Dampfer nutzen hierbei Coils mit einem Widerstand von weniger als einem Ohm. Für Anfänger im Bereich des Sub-Ohm Dampfens sind Coils mit einem Widerstand von 0,5 Ohm ratsam.
Die passende Vaping Hardware
Zu guter Letzt stellt sich dann natürlich auch die Frage nach der passenden E-Zigarette. Immerhin möchte man am Ende doch in ein Gerät investieren, das möglichst gut zu den eigenen Ansprüchen passt.
Welche E-Zigarette für Mouth to Lung?
Da für MTL weniger Leistung gebraucht wird, kommen die Dampfer hier auch mit einer weniger leistungsstarken Hardware aus, als es beim DTL Vapen der Fall ist. Entsprechend ist der Tank allerdings so gestaltet, dass er Platz für Coils mit einem hohen Widerstand bietet. Gerade Einsteiger sollten bei der Auswahl ihrer E-Zigarette darauf achten, dass nicht nur die Leistung stimmt, sondern auch die Bedienung des Geräts so einfach wie möglich ist. Viele Geräte mit variablen Einstellungen bieten hier den Vorteil, dass man sie zu einem späteren Zeitpunkt, falls man sich doch dazu entscheidet DTL auszuprobieren, problemlos dafür verwenden kann, ohne dass dafür vielmehr als der Austausch des Coils notwendig ist.
Welche E-Zigarette für Direct to Lung?
Für das DTL Dampfen wird ein Gerät mit einer höheren Leistung benötigt. Außerdem braucht es hier einen Tank, der besonders viel Luftstrom durchlässt und einen luftigeren Dampf erzeugt. Nicht zuletzt bedarf es auch eines Coils mit einem möglichst niedrigen Widerstand. Hier sei noch einmal an das Ohm’sche Gesetz erinnert, in Folge dessen ein geringerer Widerstand im Coil in Verbindung mit einer höheren Leistung auch die Dampfmenge steigert. Das Model Argus GT 2 ist eine gute Option für Direct to Lung Vaper. Hier wird eine möglichst einfache Bedienung mit einem angemessenen Preis kombiniert und weitere Features ermöglichen Einsteigern wie bereits fortgeschrittenen Vapern ein tolles Dampferlebnis. Sehr gute Coils mit einer großen Oberfläche für maximale Dampfproduktion sind die von Geekvape. Hier stimmt auch der Füllmechanismus, der im Vergleich zu anderen Modellen besonders einfach gestaltet ist. In der Regel empfehlen sich DTL E-Zigaretten mit einer sehr hohen Dampfproduktion eher für diejenigen, die beim Dampfen schon einige Vorerfahrungen gesammelt haben. Wer jetzt trotzdem Interesse bekommen hat, der sollte zumindest die Möglichkeit wahrnehmen, sich vor Kauf entsprechend beraten zu lassen.
Wir hoffen, dass wir mit diesem Beitrag dazu beitragen konnten, mit einigen Unklarheiten aufzuräumen und die beiden beliebten Dampf-Techniken genauer vorzustellen. Sollten noch Fragen bestehen, sind wir jederzeit hier zu erreichen.