Viele Dampfer haben dieses Symptom bereits beobachten können. Sie dampfen nichtsahnend mit ihrem Lieblingsgeschmack und urplötzlich schmeckt ihnen dieser gar nicht mehr. Im schlimmsten Fall schmecken sie vielleicht gar nichts und die Zunge fühlt sich irgendwie taub an. In dem Fall leidet man unter dem bekannten Problem der Dampferzunge. Aber keine Panik! Im Regelfall steckt hier kein ernstes und vor allem kein andauerndes Problem dahinter. Mit ein paar Tipps sagt man der Dampferzunge den Kampf an und sorgt dafür, dass der gewünschte Geschmack zurückkommt. Alle Tipps und Infos bezüglich der Dampferzunge haben wir im Folgenden zusammengefasst.
Was ist eine Dampferzunge?
Der Ausdruck Dampferzunge wird für eine ganze Reihe von Symptomen verwendet. In der Regel ist bei der einer Dampferzunge die Zunge nicht mehr in der Lage ist, einzelne Geschmäcker als solche wahrzunehmen. Meist erstreckt sich das aber nicht nur auf den Geschmack von Dampf, sondern auch darüber hinaus. Dampfer nehmen in diesem Fall auch Getränke und Lebensmittel aller Art als eher geschmacklos oder sogar unangenehm wahr. Je weniger Geschmack man plötzlich wahrnimmt, desto größer ist hier auch das Risiko. In dem Fall können als Ursachen neben einer klassischen Dehydrierung auch ein Vitaminmangel oder ernsthafte Krankheiten hinzukommen. In den meisten Fällen steckt aber nur ein kurzfristiges Problem dahinter, dass sich mit ein wenig Flüssigkeitsaufnahme und mit der Zeit von selbst löst. Im Laufe dieses Beitrags werden wir allerdings noch ein paar Tipps teilen, wie sich dieser Prozess beschleunigen lässt.
So funktioniert der Geschmackssinn
Die menschliche Zunge eines Erwachsenen besitzt zwischen 2000 und 10000 Geschmacksknospen. Wer sich hier am oberen Ende des Spektrums bewegt, der legt einen ausgezeichneten Geschmackssinn an den Tag. In der Regel nimmt die Menge dieser kleinen Helfer allerdings mit fortschreitendem Alter ab. Die unterschiedliche Anzahl an Geschmacksknospen bei verschiedenen Menschen ist zum Beispiel auch der Grund dafür, warum manche Menschen zwischen zwei E-Liquids keinen Unterschied wahrnehmen können, während für andere ein klarer Favorit feststeht. Die Sinneszellen von Geschmacksknospen im Mund unterliegen einem gewissen Prozess, sterben regelmäßig ab, bilden sich jedoch immer wieder neu, wobei dieser Prozess mit zunehmendem Alter abnimmt. Normalerweise halten die einzelnen Sinneszellen der Knospen dabei zwischen 10 und 14 Tagen. Wahrnehmen lassen sich mit ihnen die fünf bekannten Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, bitter und umami (Ein herzhafter Geschmack).
Der Einfluss der Nase
Obwohl die Zunge mit abertausenden Geschmacksknospen bedeckt ist, spielt doch unser Geruchssinn eine große Rolle, was den Geschmack von Dingen betrifft. Erst die Kombination aus Geruch und Geschmack ergibt in unserem Kopf das Aroma von Speisen, Getränken oder sogar von Dampf. In der Wissenschaft wurde das bereits häufig zum Anlass für Tests genommen, bei denen Menschen mit blockierter Nase nach dem Geschmack bestimmter Lebensmittel oder Getränke gefragt wurden und nun große Probleme beim Differenzieren hatten. Feststellen lässt sich, dass ohne Geruchssinn auch der Geschmackssinn deutlich eingeschränkt ist. Vaper können dies auch in einem Selbstexperiment testen. Indem sie den Geschmack des Lieblingsessens oder ihres Lieblingsliquids einmal ohne Einschränkungen und ein andermal bei zugehaltener Nase testen, wird ihnen der Unterschied schnell deutlich. Â
Ein psychologischer Faktor
Geschmäcker sind nicht in Stein gemeißelt. Jeder weiß, dass manche Geschmäcker sich mit zunehmendem Alter ändern. Was einem als Kind so gar nicht geschmeckt hat, verwandelt sich als Erwachsener vielleicht sogar in die eigene Leibspeise. Hierfür sind diverse Faktoren verantwortlich. Hat man ein bestimmtes Lebensmittel zum Beispiel im Kontext einer Krankheit probiert oder man war wegen seiner Popularität voreingenommen, kann der Geschmack verfälscht werden. Gerade unsere Erwartungshaltung bestimmt dabei den Effekt eines Geschmacks auf unser Gehirn. Aber was bedeutet das für Dampfer? Schmeckt das teure E-Liquid vielleicht nur deshalb so gut, weil man es sich zuvor eingeredet hat, vielleicht sogar nur aufgrund der hübschen Verpackung? Hat der Lieblingsgeschmack vielleicht eher psychologische als biologische Gründe?
Mögliche Ursachen für die Dampferzunge
Dehydration
Dehydration ist ein besonders schlüssiger Grund für die Dampferzunge. Andere Symptome bei akuter Dehydrierung sind beispielsweise Kopfschmerzen, Schmerzen im Mundraum oder ein generell trockenes Mundgefühl, Schwäche und Müdigkeit sowie ein dunkler Urin. Mit Wasser und der Aufnahme von Salz und Elektrolyten sollte man diesem Effekt entgegensteuern können.
Trockenheit im Mund
Zu wenig Speichel im Mund führt zu unangenehmem Trockenheitsgefühl. Das ist aus verschiedenen Gründen ein Problem. Speichel schützt den Mundraum unter anderem vor gefährlichen Bakterien, die bei zunehmender Trockenheit ein leichteres Spiel haben. Gerade mit zunehmendem Alter wird man diese Mundtrockenheit allerdings häufiger beobachten können. Auch hierunter kann der Geschmackssinn leiden. Unser Rat – In diesem Fall kann eine zusätzliche Flüssigkeitsaufnahme eine erste Abhilfe schaffen.
Stress und Angstzustände
Selbst Angstzustände wie Panikattacken können den Geschmack negativ beeinflussen. Spürt man also einen Unterschied bei bestimmten Geschmäckern sollte man sich zunächst fragen, ob man im Augenblick unter erhöhtem Stress steht. In manchen Fällen wird die Funktion der Geschmacksknospen bei akutem Stress eingeschränkt. Man atmet vermehrt durch den Mund ein, wodurch der Geschmack generell beeinträchtigt oder wenigstens verändert wird. Auch Säure-Reflux muss hier als Ursache benannt werden.
Geschädigte Geschmacksknospen
Leider können unsere Geschmacksknospen durch verschiedene Ursachen Schaden nehmen. Aus einem solchen Schaden kann dann auch das Symptom der Dampferzunge resultieren. Verursacht werden beschädigte Geschmacksknospen zum Beispiel durch Krankheiten, Rauchen, besonders scharfes oder saures Essen, Alkohol oder Medikamente. In der Regel können diese Schäden von selbst verheilen. Mit zunehmendem Alter leidet allerdings auch die Regenerationsfähigkeit der Geschmacksknospen. Im schlimmsten Fall bleibt ein dauerhafter Schaden des Geschmackssinns zurück. Ein Nachlassen des Geschmackssinns sollte daher nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wird ein solches Taubheitsgefühl beobachtet, sollte man seiner eigenen Zunge zwei Wochen Zeit geben. So lange brauchen die Sinneszellen der Geschmacksknospen, um sich zu erneuern. Ist trotzdem keine Verbesserung zu bemerken, ist die Ursache für die Dampferzunge womöglich woanders zu suchen.
Gerade mit dem Rauchen aufgehört
Gerade für Dampfer, die nebenbei noch Rauchen, kann die Zigarette eine Ursache für die nervige Dampferzunge sein. Rauchen schädigt die Geschmacksknospen und außerdem den Geruchssinn. Normalerweise bilden sich diese unangenehmen Effekte allerdings zurück, sobald eine Person mit dem Rauchen aufhört. Schon wenige Wochen nach dem Wechsel zur E-Zigarette beobachten die meisten Dampfer, dass Sie deutlich besser riechen und schmecken können. Normalerweise bezeichnet Dampferzunge allerdings den plötzlichen Verlust des Geschmackssinns, weshalb das Rauchen nur in Ausnahmefällen eine Ursache sein kann.
Medikamentenkonsum
Viele Medikamente bewirken bei ihrer Einnahme eine ganze Reihe von Nebenwirkungen. Unter vielen kann dann auch der Geschmackssinn leiden. Beispiele sind hier: Schilddrüsenmedikamente, Bluthochdrucktabletten wie Captopril, verschiedene Antibiotika sowie Penicilin, Lithium sowie Medikamente bei Chemotherapie oder zur Krebsbekämpfung. Leidet man unter der typischen Dampferzunge, während gleichzeitig die entsprechenden Medikamente konsumiert werden, können diese Auslöser dafür sein.
Verstopfte Nase
Wir haben bereits erwähnt, dass eine Einschränkung des Geruchssinns auch den Geschmack zum Negativen beeinflussen kann. Leidet man unter einer verstopften Nase, weil die Schleimhäute aufgrund einer Erkältung angeschwollen sind, wird auch der Geschmackssinn davon beeinträchtigt. Gerade komplexe Geschmacksrichtungen werden nun weniger intensiv wahrgenommen.
Andere Erkrankungen
Während blockierte Nasen ein relativ offensichtlicher Grund für die Beeinträchtigung des Geschmackssinns sind, sind sie doch nicht die einzige Ursache. Neben dem grippalen Infekt und der klassischen Erkältung können auch andere Krankheiten eine solche Symptomatik bewirken. Zu nennen sind hier Mund- und generelle Kopfverletzungen, Vitamin- oder Mineralstoffmängel (z.B. B12 und Zink), Alzheimer oder Zahnfleischentzündung. Auch wenn die genannten Möglichkeiten sehr extrem klingen, ist die Wahrscheinlichkeit für eine ernste Ursache doch sehr gering. Für die meisten Dampfer ist die Dampferzunge ohnehin nur ein temporäres Problem, was schon nach wenigen Stunden wieder abklingt. Solange man also nicht über Tage oder Wochen an einem eingeschränkten Geschmackssinn leidet, gibt es noch keinen Grund, einen Arzt zu konsultieren.
Verdreckte E-Zigarette
Manche Dampfer glauben, dass die Ursache für Dampferzunge in einer verdreckten E-Zigarette zu suchen ist. Gerade die Kontakte des Verdampfers seien dabei eine direkte Ursache. Leidet man also unter diesen Symptomen und konnte sich bisher nicht verhelfen, ist es womöglich eine gute Idee, die E-Zigarette gründlich zu säubern und bei der Gelegenheit auch direkt Coil oder Clearomizer auszutauschen.
Zu lange dieselbe Geschmacksrichtung gedampft
Bei dieser Ursache gibt es die wenigsten wissenschaftlichen Daten, um sie zu bestätigen. Allerdings werden viele Dampfer das selbst festgestellt haben. Je häufiger man eine bestimmte Geschmacksrichtung verwendet, desto eher stellt sich eine Art Gewöhnungseffekt ein. Will man also ein bestimmtes Aroma gern für einen langen Zeitraum genießen, macht es daher durchaus Sinn, dies nicht dauerhaft zu dampfen, sondern lieber im Wechsel mit einem ganz anderen Geschmack.
Altes E-Liquid
Wir haben schon einmal darüber berichtet, dass manche E-Liquids noch einmal reifen sollten, um hier das volle Geschmackspotential zu erreichen. Mit zunehmendem Alter können bestimmte Liquids allerdings auch schlecht werden. Der Geschmack zersetzt sich und schmeckt nun vielleicht unangenehm scharf. In dem Fall leidet man vielleicht gar nicht unter der gefürchteten Dampferzunge und muss schlicht sein altes E-Liquid durch ein Neues ersetzen.
Was tun gegen Dampferzunge?
Hat die eigene Symptomatik eine medizinische Ursache, sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden. Das betrifft vor allem Panikstörungen, Vitaminmängel, die Medikamenteneinnahme sowie andere Krankheitsbilder. Da diese Ursachen allerdings nur für einen Bruchteil aller Dampferzungen verantwortlich sind, möchten wir uns hier gern der Mehrheit widmen. Etwa 99% aller Opfer von Dampferzunge sollten mit diesen Tipps eine Linderung ihrer Symptome erfahren.
Abwarten
Wir haben es bereits erwähnt: Geschmacksknospen können bis zu zwei Wochen brauchen, um sich von vorangegangenen Schäden zu erholen. Aus diesem Grund ist Abwarten hier auch eine sinnvolle Empfehlung. Auch wenn man sich vielleicht darüber ärgert, dass der Geschmack für eine Weile beeinträchtigt ist, kann man sich doch glücklich schätzen, dass der Geschmackssinn sich nach einer kurzen Auszeit wieder vollständig regeneriert.
Wasser trinken
Flüssigkeit und im besten Fall Wasser zu sich zu nehmen, löst gleich eine ganze Reihe von Problemen, die Dampfer vielleicht verspüren. Wasser spült den Innenraum des Mundes aus, erfrischt und sorgt gleichzeitig dafür, dass der Körper hydriert wird. Da die Bestandteile des E-Liquids dem Körper Wasser entziehen können, sollten regelmäßige Dampfer darauf achten, besonders viel zu trinken. So bleiben sie im besten Fall von den Symptomen der Dampferzunge verschont.
Gereifte E-Liquids verwenden
E-Liquids, die für eine ausreichende Zeit reifen durften, entwickeln dabei einen deutlich intensiveren Geschmack wobei das Aroma dem Dampfer satter und ausgefallener erscheint. Dampfer könnten beim Umstieg auf gereifte E-Liquids einen positiven Effekt feststellen.
An frischen Kaffeebohnen riechen
Was zunächst komisch klingen mag, wird von vielen professionellen Weintestern oder Parfumeuren genutzt. Auch wird im Alltag häufig Kaffee genutzt, um beispielsweise die Gerüche im Kühlschrank oder in Küchenschränken zu neutralisieren. Auch wenn Experten sich uneinig sind, was genau die Ursache für diesen Effekt ist, scheint Kaffee doch den Geschmackssinn gewissermaßen zurückzusetzen. Viele Dampfer konnten mit diesem kleinen Trick bereits ihre Dampferzunge kurieren, deshalb lohnt sich ein Test in jedem Fall.
An einer Zitrone lutschen
Wie auch der Vorschlag mit dem Kaffee, sagt man auch der Zitrone nach, den Geschmackssinn auf gewisse Weise wieder auf null zu setzen. Allerdings ist der Geschmack vielen zu sauer und zu intensiv. Eine gute Alternative ist da beispielsweise der Genuss eines leckeren Zitronensorbets.
Einen stärkeren Geschmack nutzen
Ärgert man sich darüber, dass man die eigenen Dampfaromen kaum wahrnehmen kann, ist es womöglich eine gute Idee, zu einem stärkeren Geschmack zu wechseln. Womöglich lässt sich die Dampferzunge damit bereits kurieren, da ausschließlich sanfte Geschmäcker betroffen sind.
Einen anderen Geschmack probieren
Hat man sich schlicht an das eigene E-Liquid gewöhnt, kann man von einem Wechsel zu einer anderen Geschmacksrichtung profitieren. Man sollte den Geschmack ohnehin alle paar Wochen variieren, um dauerhaft einen bestmöglichen Geschmack zu erhalten. So lassen sich Gewohnheitserscheinungen vermeiden.
E-Liquid ohne Aroma nutzen
Um seinem Geschmackssinn etwas Erholungszeit zu gönnen, kann man für den Zeitraum weniger Wochen darauf umsteigen, ausschließlich Basen für E-Liquid zu dampfen. In der Zeit können sich die Geschmacksknospen von der Überbeanspruchung erholen und man nimmt die Geschmäcker im Anschluss wieder deutlich stärker war.
Mit dem Rauchen aufhören
Gerade wenn man neben dem Dampfen auch noch zur herkömmlichen Zigarette greift, sollte darüber nachgedacht werden, nun mit dem Rauchen aufzuhören. Stellt sich nach ein paar Wochen, in denen lediglich gedampft wurde, fest, dass man nicht mehr unter der tauben Zunge leidet, wurde die Ursache erfolgreich eliminiert. In dem Fall kann die Dampferzunge der finale Anstoß sein, um endlich komplett zum Dampfen zu wechseln. Die eigene Gesundheit wird einem den Wechsel danken.
Einen Zungenreiniger nutzen
Weitere Ursachen einer Dampferzunge können aus alten Ablagerungen auf der Zunge resultieren. Dem kann man mit einem Zungenreiniger oder Zungenkratzer entgegenwirken, mit dem sich alte Ablagerungen effektiv entfernen lassen.
Mundspülung verwenden
Dampfer sind sich bei der Verwendung einer Mundspülung nicht immer einig. Während einige auf Mundspülung schwören, sehen andere in dem starken Geschmack eher eine Ursache für ihre taube Zunge. Aus diesem Grund sollte man mit Mundspülung vielleicht erst dann experimentieren, wenn andere Methoden bisher noch zu keinen gewünschten Effekt geführt haben.
Wir hoffen, dass dieser Beitrag einigen Dampfern dabei helfen kann, die Dampferzunge zu kurieren. Bei Fragen rund um das Thema Dampfen sind wir selbstverständlich über unsere Kontaktmöglichkeiten zu erreichen.