Ist die E-Zigarette schädlich für Gesundheit & Co?
Viele stellen sich beim Umstieg vom Rauchen auf das Dampfen die Frage, wie gesundheitsschädlich die E-Zigarette ist und ob sich damit der Umstieg überhaupt lohnt. So viel schon einmal vorab: Während Tabak je nach Art und Marke mindestens 60 krebserregende Stoffe enthält, die beim Verbrennen wiederum weitere Schadstoffe freisetzen, fällt all das bei der E-Zigarette weg. Kurz- beziehungsweise mittelfristig betrachtet, ist die E-Zigarette damit um einiges weniger gesundheitsschädlich als herkömmliche Tabakzigaretten. Doch wie sieht es mit Langzeitfolgen aus und welche gesundheitliche Schäden kann die E-Zigarette generell mit sich bringen? In diesem Beitrag klären wir alle wichtigen Fragen zur Gesundheitsschädlichkeit von E-Zigaretten. Also aufgepasst!
Übersicht
- Liquid
- Gerätesicherheit
- Langzeitfolgen
- E-Zigarette als Einstiegsdroge?
- Fazit
Ist die E-Zigarette schädlich? Ein Blick auf die Liquids
Als erstes werfen wir einmal einen Blick auf das, was beim Dampfen konsumiert wird: das E-Liquid. Wir haben bereits einen ausführlichen Beitrag zu den Inhaltsstoffen von E-Liquids verfasst, in dem wir umfassend auf jeden einzelnen Bestandteil der Liquids eingegangen sind und auch einmal einen Vergleich gezogen haben, welche krebserregenden Stoffe in der E-Zigarette, und welche in Tabakzigaretten zu finden sind. Kurzum: PG und VG, die beiden Bestandteile des Basisliquids, sind laut WHO unbedenklich und im Falle von VG gar als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen, also auch in vielen anderen Produkten wiederzufinden. Weiterhin befinden sich in Liquids nur ein Bruchteil der bedenklichen Inhaltsstoffe, die in Tabak enthalten sind.
So schätzt das britische Gesundheitsministerium auf der Grundlage von Studien das Risiko von E-Zigaretten seit 2015 offiziell mindestens 95% geringer ein als das von Tabakzigaretten, während Public Health England sogar von einem 99,5%ig geringeren Krebsrisiko ausgeht. Seit jeher wird die E-Zigarette in Großbritannien offiziell durch die Regierung gefördert und von Ärzten zum Rauchstopp empfohlen.
Die im Liquid enthaltenen Aromastoffe hingegen, die ein Gesundheitsrisiko bergen können, sind europaweit gesetzlich reguliert und werden ständig auf ihre Gesundheitsschädlichkeit hin überwacht. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass Liquids dem Herz-Kreislauf-System schaden können. Bleibt einzig und allein das Nervengift Nikotin, welches sich auch in E-Liquids befinden kann und sehr stark abhängig macht. Der Vorteil im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten ist jedoch, dass der Nikotingehalt frei variiert werden kann. Das geht besonders gut mit dem Selbermischen von Liquids, welches wir dir in diesem Guide-Beitrag näher gebracht haben.
Gefahr durch E-Zigarette: Kann der E-Zigaretten-Akku explodieren?
Vielleicht hast du irgendwo schon einmal das Gerücht aufgeschnappt oder in den Medien davon gelesen, dass bei E-Zigaretten das Risiko einer Akku-Explosion besteht. Dazu ist zunächst einmal wichtig anzumerken, dass E-Zigaretten mit handelsüblichen Akkus betrieben werden. Diese explodieren nicht, sondern können bei falscher Nutzung überhitzen und entgasen. Dieses Entgasen ist beispielsweise auch von Handys bekannt. Um dem vorzubeugen verfügen die Akkus daher über spezielle Schutzvorrichtungen.
Angesichts der im Vergleich zu den Nutzerzahlen verschwindend geringen Fallzahl an “explodierenden Akkus”, welche allesamt auf eine falsche Nutzung zurückzuführen sind, besteht hier also kein Grund zu großer Sorge. Geh auf Nummer sicher, indem du darauf achtest, dass der Entladestrom des Akkus zum Widerstand im Verdampfer passt und informiere dich in unserem E-Zigaretten-Akku-Guide.
Gesundheitsrisiko durch E-Zigaretten: Langzeitfolgen beim Dampfen
Da E-Zigaretten noch nicht allzu lange verbreitet sind, beschränkt sich die Studienlage zu gesundheitlichen Risiken bisher auf kurz- beziehungsweise mittelfristige Sicht. So ist beispielsweise bekannt, dass Dampfen für eine Reizung und Entzündung der Atemwege sorgen kann. Zwar konnte im Zuge von Studien herausgefunden werden, dass die dabei typischen Erkrankungen, wie Asthma, Emphysem, chronische Bronchitis und COPD bei den Dampfern seltener als bei den Rauchern auftreten. Allerdings liegt die Quote noch immer wesentlich höher als bei den Nichtrauchern/-dampfern.
Eine Studie, die den Dampfkonsum von 4ml Liquid pro Tag über dreieinhalb Jahre beobachtet hat, konnte keinerlei negative Effekte auf die Gesundheit der Dampfer nachweisen. Allerdings soll das mögliche Gesundheitsrisiko damit nicht verharmlost werden:
Denn zum einen trifft die erwähnte Studie keinerlei Aussagen zu einem höheren Konsum von mehr als 4ml Liquid täglich und zum anderen beschränkt sich die aktuelle Studienlage zu gesundheitlichen Folgen der E-Zigarette noch immer auf einen Zeitraum von unter 5 Jahren. Weiterhin kann es immer zu Unverträglichkeiten kommen. So sollten Kinder und Jugendliche, Schwangere, stillende Mütter und Personen mit Herz-, Kreislauf- und Lungenerkrankungen in keinem Fall zur E-Zigarette greifen. Allergiker sollten zudem immer den Hausarzt befragen und bei Unwohlsein im Zusammenhang mit dem Dampfen das Dampfen sofort unterlassen.
Ist die E-Zigarette schädlich? – die E-Zigarette als Einstiegsdroge
Zuletzt möchten wir noch mit einem hartnäckigen Gerücht zur Gefährlichkeit von E-Zigaretten aufräumen, was Dampfern immer wieder entgegengehalten wird: dem sogenannten Gateway-Effekt. Laut diesem sei Dampfen aufgrund der leckeren Liquids mit einer niedrigeren Hemmschwelle verbunden, wodurch der Einstieg in das Rauchen von Tabakzigaretten ermöglicht würde.
In unserem Blog-Beitrag Was ist dran am Gateway-Effekt? haben wir diese Theorie bereits anhand von mehreren Studien sorgfältig widerlegt und gezeigt, dass Dampfer auf lange Sicht nicht zu Kettenrauchern werden, sondern umgekehrt. Damit ist die E-Zigarette vielmehr ein gutes Instrument zur Rauchentwöhnung als eine gefährliche Einstiegsdroge. Am Gateway-Effekt ist also nichts dran.
Fazit: Ist die E-Zigarette schädlich?
Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen – das ist das Wichtigste, was du über die Gesundheitsschädlichkeit von E-Zigaretten wissen solltest:
- 95% geringeres Gesundheitsrisiko im Vergleich zum Rauchen
- nur ein Bruchteil der bedenklichen Inhaltsstoffe von Tabakzigaretten
- mögliche Reizung und Entzündung der Atemwege
- keine aussagekräftige Studienlage zu Langzeitfolgen
Alles in allem lässt sich damit festmachen, dass sich die E-Zigarette als Umstieg auf eine weniger gesundheitsschädliche Variante zum Rauchen eignet; Nichtrauchern und Personen mit Lungenkrankheiten raten wir hingegen klar vom Dampfen ab. Sicher ist sicher. Um den Umstieg zu meistern, vermeide im Idealfall diese 5 Anfängerfehler und check einmal unseren Umstiegs-Guide aus. Viel Spaß!